Gezeichnetes Auge, das hier als Bild für das Thema der trockenen Augen steht.

Das trockene Auge

Das trockene Auge

Jeder kann vom Symptom «trockene Augen» betroffen sein und es werden immer mehr.
Geht es Ihnen auch so?

Sie bekommen in unserem Blogbeitrag wertvolle Tipps und Tricks rund ums trockene Auge. Am Ende vom Beitrag ist ein Video, das vieles über das Thema trockene Augen zusammenfasst.

Folgende Themen haben wir für Sie vorbereitet:

Warum ist das Auge trocken?

Der Begriff trockene Augen (auch Sicca-Syndrom oder Keratoconjunctivitis sicca genannt) bezeichnet eine nicht infektiöse Erkrankung des Auges, die mit einer Benetzungsstörung der Hornhaut und Bindehaut einhergeht.

Zuerst ein kurzer Ausflug in die Anatomie des Tränenfilms

Der Tränenfilm dient als «Schmierstoff» zwischen Augenoberfläche und Lid. Er schützt das Auge vor Austrocknung, reinigt es und ernährt die Hornhaut. Zudem beinhaltet der Tränenfilm bakterienhemmende Substanzen (Lysozyme).

Der Tränenfilm ist nur ca. 10 Mikrometer dick und wird von zahlreichen Drüsen am Auge produziert.

Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten:

1 = Lipid-Schicht (ölige Schicht oder fettige Schicht)

Die Lipid-Schicht ist die äusserste Schicht. Sie verhindert, dass der wässrige Teil des Tränenfilms verdunstet. Dieser Anteil wird von den «Meibomschen Drüsen» oder kurz «Meibomdrüsen» produziert.


2 = Wässrige-Schicht

Die Wässrige-Schicht ist die mittlere und dickste Schicht. Sie beinhaltet diverse Bestandteile.


3 = Muzin-Schicht (visköse Schicht)

Die Muzin-Schicht ist die innerste Schicht. Sie ist verantwortlich, dass der Tränenfilm auf der Augenoberfläche haftet.

 

Aber warum ist jetzt das Auge trocken?

Grund dafür kann eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms sein, eine zu starke Verdunstung der Tränen oder eine zu geringe Tränenproduktion. Auch Kombinationen davon sind möglich.

Die Hauptursache des trockenen Auges liegt in einer Störung der Lipid-Schicht. Deswegen verdunstet der wässrige Anteil vom Tränenfilm vermehrt. Das betrifft ca. 80 % der Personen, die unter dem Symptom «trockene Augen» leiden.

Trockene und tränende Augen

Personen mit tränenden Augen leiden oftmals an trockenen Augen! Klingt komisch, ist aber so!

Grund: Ist das Auge trocken, bekommt die Tränendrüse und weitere kleine Drüsen im Auge einen Impuls (mittels vegetativem Nervensystem) um die Tränenproduktion zu erhöhen. Die im Moment erhöhte Tränenmenge kann nicht an der Augenoberfläche gehalten werden, als Folge überläuft das Auge.

Übrigens: Wissen Sie warum man beim Zwiebeln schneiden oftmals weint?
Ein Reizgas namens Propanthialsulfoxid – das die Zwiebel als Schutz vor dem Anknabbern von Tieren produziert – treibt uns die Tränen in die Augen. Das Auge probiert mit dem Tränen die Reizstoffe möglichst schnell wieder auszuschwemmen.

 

Was begünstigt das trockene Auge?

Die unterschiedlichsten Einflüsse führen zum Symptom des trockenen Auges:

  • trockene Umgebungsluft
  • klimatisierte Räume
  • Bildschirmarbeit (vor allem zu langes starren auf den Bildschirm)
  • fortschreitendes Alter
  • nicht korrigierte Sehschwäche
  • zu wenig oder unvollständiges Blinzeln
  • allgemeine Erkrankungen
  • Chirurgische Eingriffe am Auge (Katarakt-Operation = grauer Star, Laserbehandlung zwecks Korrektur der Fehlsichtigkeit)
  • Medikamente
  • Allergien
  • Kontaktlinsen (unter bestimmten Bedingungen)
  • Umweltbelastungen

Frauen haben häufiger trockene Augen

Frauen sind häufiger betroffen als Männer, weil das weibliche Geschlechtshormon Östrogen die Tränenproduktion stören kann. Eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren erhöht deshalb das Risiko für trockene Augen bei Frauen.

Auch ältere Leute

Ältere Leute leiden auch häufiger unter dem trockenen Auge wie Junge Leute, weil mit dem Alter die Tränenproduktion abnimmt.

Je nach Jahreszeit

Jahreszeitlich bedingt gibt es auch Unterschiede. Wobei in den kalten Monaten die Räume oft zu trocken sind und in den warmen Monaten die Klimaanlage für trockene Augen sorgt.

Der Tag im Büro fordert die Augen

Als «Office-Eye-Syndrom» wird das Brennen der Augen bezeichnet, welches uns während der Arbeit immer wieder stört. Grund dafür ist das unterdrückte Blinzeln, da konzentriert auf die selbe Distanz geschaut wird.

Krankheiten und Medikamente können auch Einfluss haben

Wegen allgemeinen Erkrankungen und durch die Einnahme von Medikamenten, kann es auch zu trockenen Augen kommen.

Folgende Krankheiten begünstigen das trockene Auge:

  • Diabetes (Diabetes mellitus)
  • Erkrankungen der Schilddrüse
  • Leberfunktionsstörung
  • Rheumatische Erkrankungen
  • entzündliche Gefässerkrankungen
  • Sjögren Syndrom (Autoimmunerkrankung)
  • Bindehautentzündung (Conjunktivitis)
  • Blepharitis (Lidrandentzündung)
  • Virusinfektionen
  • Verschiedene Hautkrankheiten (Neurodermitis, Akne, Rosacea)

Folgende Medikamente begünstigen das trockene Auge:

  • Schlafmittel
  • Beta-Blocker
  • Anti-Baby-Pille
  • Hormonpräparate wie zum Beispiel Östrogene
  • Diuretika
  • Psychopharmaka
  • Medikamente gegen Allergien
  • Kortikoide (Kortison)

Bei den genannten Medikamenten treten trockene Augen vor allem in Folge einer Langzeitanwendung auf.

Lidrandentzündung

Eine Lidrandentzündung auch Blepharitis genannt führt zum trockenen Auge. Dies wegen einer übermässigen Vermehrung der Bakterien, die entlang der Lidränder und an den Haarwurzeln der Wimpern leben.

Diese Bakterien sind in jedem Auge natürlich vorhanden, daher kann diese Lidrandentzündung jeden Menschen treffen. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit.

Unliebsame Bewohner

Haarbalgmilben (Demodex) fühlen sich im Milieu einer Lidrandentzündung wohl und vermehren sich fleissig. Die Ausscheidungen dieser Milben bilden weitere Ablagerungen und können Allergien auslösen und begünstigen das trockene Auge weiter.

Gegen eine Lidrandentzündung, sowie gegen Haarbalgmilben hilft eine Lidrandreinigung. Hier mehr dazu.

 

Wie merke ich, dass ich unter trockenen Augen leide?

Oftmals bleiben trockene Augen unbemerkt, weil die betroffenen Personen die Symptome nicht dem trockenen Auge zuordnen.

Häufig sind mehrere der unten aufgelisteten Symptome bemerkbar:

  • Fremdkörper- und Trockenheitsgefühl (Gefühl wie ein Sandkorn im Auge wäre)
  • Brennende, juckende Augen
  • tränende Augen
  • müde Augen
  • gerötete Augen
  • gerötete Augenlider
  • verklebte Lider (vor allem Morgens)
  • schuppige Augenlider
  • häufiges Augen reiben
  • intensives Blinzeln
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • Sehstörungen

Wie erfolgt die Diagnose trockener Augen?

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Haben Sie es geschafft 10 Sekunden nicht zu blinzeln?

Für die Analyse vom trockenen Auge, stehen uns viele Möglichkeiten zur Verfügung. Einerseits unser Augenmikroskop namens Spaltlampe, einen Keratographen, einen Fragebogen sowie weitere Geräte.

Uns geht es bei der Analyse vom trockenen Auge vor allem um die Bestimmung, welcher Anteil des Tränenfilms gestört ist. Nur so können wir Sie optimal beraten und Ihnen helfen.

Die Diagnose mittels Spaltlampe

Die Spaltlampe ermöglicht uns eine vergrösserte Ansicht des Auges. Mittels Spaltlampe untersuchen wir den vorderen Augenabschnitt und kontrollieren das Aussehen der Bindehaut, Hornhaut, Lidränder und prüfen die Benetzung des Auges.

Die Aufreisszeit des Tränenfilms verkürzt sich bei trockenen Augen

Liegen Benetzungsstörungen des Auges vor, kommt es zu einem schnellen Aufreissen des Tränenfilms und damit zu einer Freilegung der empfindlichen Hornhaut.

Um die Aufreisszeit des Tränenfilms zu beurteilen, brauchen wir einen fluoreszierenden Farbstoff (Fluorescein). Der Kunde darf während dieser Untersuchung nicht blinzeln, sondern muss die Augen geöffnet halten. Risse, in der Benetzung die unter 10 Sekunden entstehen, weisen auf eine Störung der Lipid-Schicht vom Tränenfilm hin.

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Das obere Video verdeutlicht es sehr gut. Nach weniger wie vier Sekunden reisst der Tränenfilm auf; erkennbar an den schwarzen Stellen – die im zuvor durchgehend grünen Bereich – sichtbar werden. Dieser Kunde leidet unter trockenen Augen, da die Lipid-Schicht seines Tränenfilms nicht intakt ist.

Die Diagnose mittels Keratograph

Mit diesem Gerät haben wir mehrere Untersuchungsmöglichkeiten. Eine der Wichtigsten ist die Überprüfung der Meibomschen Drüsen. Hier erkennen wir ob die Drüsen eine gestörte Funktion haben oder sogar verkümmert sind.

Die Osmolarität

Mit einem speziellen Gerät kann man die Osmolarität des Tränenfilms messen.

Je nach Schweregrad des trockenen Auges, ändert sich die Osmolarität des Tränenfilms. Die zu verschreibenden Benetzungstropfen, müssen der Osmolarität Ihres Tränenfilms entsprechen, damit sie die maximale Wirkung haben.

Was kann ich gegen trockene Augen machen?

Befeuchtende Augentropfen bringen schnelle Linderung

Augentropfen auch «künstliche Tränen» genannt, bringen schnelle Linderung. Bei trockenen Augen sind befeuchtende Augentropfen hervorragend geeignet. Diese bekämpfen die typischen Symptome wie Rötungen, Beissen und Fremdkörpergefühl.

Augentropfen sind aber nicht gleich Augentropfen – sie müssen auf Ihre trockenen Augen abgestimmt werden. Welche der zahlreichen Augentropfen helfen, hängt von der Ursachen Ihrer trockenen Augen ab. Dies können wir mittels Analyse bestimmen.

Welche Augentropfen helfen?

  • Falls die Tränenproduktion zu gering ist, helfen Tränenersatzmittel, welche den wässrigen Anteil der Tränenflüssigkeit ergänzen.
  • Zur Verbesserung der Qualität des Tränenfilms, weil die Lipid-Schicht vom Tränenfilm nicht intakt ist (bei ca. 80% der Leute), werden ölhaltige Präparate eingesetzt. Ölhaltige Präparate kommen auch zum Einsatz, wenn die Meibomschen Drüsen verkümmert sind. In diesem Fall helfen nur noch Benetzungstropfen, die den fehlenden öligen Anteil ergänzen.

Diese blöden Tropfen

Der Tropfen geht oftmals daneben! Das hören wir von vielen Kunden. Es gibt auch Bentzungstropfen in Form eines Spray's. Der Lipo Nit® Augenspray sprühen Sie auf das geschlossene Auge und es wirkt trotzdem im Auge. Probieren Sie es aus!

Lidrandhygiene hilft gegen trockene Augen

Die Sekretproduktion der Meibomdrüsen kann unterstützt werden.

  • Dafür müssen zuerst die Lider mittels spezieller Wärmebrille vorbereitet werden, um das verdickte und zähe Sekret in den Meibomdrüsen zu verflüssigen.
  • Danach können die Augenlider sanft in Richtung Lidkante ausmassiert werden; von Hand oder mit einem sauberen Wattestäbchen. Somit streicht man das verflüssigte Sekret aus.
  • Danach die Lider gut reinigen, damit die gelösten Sekrete und Ablagerungen entfernt werden.

Eine konsequente Lidreinigung mit dafür geeigneten Mitteln, bekämpft nicht nur die Symptome vom trockenen Auge, sondern hilft langfristig, da die Ursache mitbehandelt wird. Gerne beraten wir Sie in unserem Geschäft über die geeigneten Mittel und geben Ihnen diese gleich mit.

Eine professionelle Lidrandreinigung durch Import Optik

Wir gehen einen Schritt weiter und bieten Ihnen eine professionelle Lidrandreinigung mittels ZocuKit™ an. Diese Lidrandreinigung nehmen wir selber an Ihren Augen vor und dauert ca. 30 Minuten.

Die Lidrandreinigung ist für alle Leute gedacht, die unter trockenen Augen leiden und dementsprechend eine Lidrandentzündung haben. Speziell auch für Leute die unter dem Befall von Haarbalgmilben (Demodex) leiden, ist die Lidrandreinigung mit ZocuKit™ ein höchst wirksames Mittel.

Nach erfolgter Behandlung durch uns, bekommen Sie spezielle Reinigungstücher, die Sie in den darauf folgenden 30 Tagen anwenden.

Unsere Kunden bestätigen, dass die professionelle Lidrandreinigung mit ZocuKit™ wirkt. Die Augen fühlen sich danach frisch und weniger trocken an. Nach 30 Tagen ist die Lidrandentzündung in den meisten Fällen weg.

Ein Schminktipp für die Frauen

An den Lidkanten sitzen die Meibomdrüsen, diese produzieren den öligen Anteil (auch fettigen- oder lipid-Anteil genannt). Wenn jetzt die Innenkanten des Unterlides – und damit die Drüsenausgänge – mittels Kajalstift «zugekleistert» werden, gelangt das Sekret nicht ins Auge. Die Folge kann trockene Augen sein.

Nahrung für die Augen: Das Richtige Essen und Trinken

Eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sind unerlässlich für unsere Gesundheit und damit auch für unsere Augen.

Omega-3-Fettsäuren spielen eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Tränenflüssigkeit. Diese Fettsäuren stecken in Leinöl, aber auch in Kaltwasserfischen wie Lachs, Makrele und Hering. Omega-3-Fettsäuren können vom menschlichen Körper nicht hergestellt werden und müssen durch Nahrung eingenommen werden.

Generell gilt: Etwa zweimal wöchentlich sollten Erwachsene Fisch zu sich nehmen. Omega-3-Fettsäuren sind im Allgemeinen gut für jeden Menschen, die nicht viel Fisch essen.

Zudem ist es ratsam, etwa zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken. Am besten geeignet sind Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte und ungesüsste Tees. Die Flüssigkeit versorgt die Augen auch von innen und schützt sie so vor dem Austrocknen.

Tipps für den Alltag

Das ist nicht schwer und kann jeder sofort umsetzen:

  • Langes Arbeiten am Bildschirm vermeiden
  • 20-20-20 Regel: alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf 20 Meter Distanz schauen. Idealerweise nach draussen ins Grüne
  • mindestens 2 Liter Wasser am Tag trinken
  • auf eine ausgewogene Ernährung achten
  • Luftfeuchtigkeit im Raum optimieren
  • Kein direkter Luftzug am Auge, durch Klimaanlage oder Lüftung vom Auto
  • Sich nicht in verqualmten Räumen aufhalten
  • bei Sonneneinstrahlung die Augen mit einer Sonnenbrille schützen
  • Verzichten Sie auf reizende Kosmetikprodukte in Augennähe.

Das können wir für Sie machen

Um zu wissen, welcher Anteil vom Tränenfilm nicht intakt ist, braucht es eine Analyse Ihrer Augen. Anhand dieser Analysen können wir Ihnen eine persönliche Empfehlung geben und helfen.

Fazit

Immer mehr Personen leiden unter trockenen Augen. Die Hauptursache ist eine Störung der Lipid-Schicht im Tränenfilm. Hier hilft oft eine gute Lidrandhygiene und benetzende Augentropfen.

Wir wollen Ihnen nicht nur die Symptome mittels Benetzungstropfen bekämpfen, sondern die Ursache angehen. Dafür ist eine Analyse vom trockenen Auge unabdingbar.

Wenn Sie unsere Tipps für den Alltag beachten, lindern Sie bereits diverse Symptome.

Falls Sie Medikamente nehmen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, evtl. ist das trockene Auge eine Nebenwirkung davon. Vielleicht können Sie andere Medikamente nehmen.

Ihr Augenarzt ist bei schlimmeren Fällen eine gute Ansprechperson und kann Sie für weitere Behandlungsmöglichkeiten beraten.

Das Ziel einer Behandlung ist immer die Verbesserung Ihrer Lebensqualität. Darum: vergiessen Sie keine unnötigen Tränen.

 

Stellen Sie uns Fragen zum trockenen Auge

 

Gerne sind wir Ihr Augenoptiker wenn es um die «Xsundheit» Ihrer Augen geht.

 

Blog vom Januar 2021
verfasst von Mario Bucher (Eidg. dipl. Augenoptiker und Marketingleiter)

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